Einleitung · Teil 1 · Teil 2 · Teil 3 · Teil 4
Was hat Jesus wirklich zu Petrus gesagt?
1. Wir können nicht mehr feststellen, was Jesus tatsächlich gesagt hat.
Die Evangelien sind kein stenographischen Mitschriften der Worte Jesu. Sie sind erst in der Zeit von etwa 65 bis 120 n. Chr., also frühestens 36 Jahre nach seiner Himmelfahrt geschrieben worden:
- das Markus-Evangelium: ca. 65 n. Chr.
- das Matthäus-Evangelium: 80 bis 90 n. Chr.
- das Lukas-Evangelium: 80 bis 90 n. Chr.
- das Johannes-Evangelium: 110 bis 120 n. Chr.
Es ist unwahrscheinlich, dass sich die Autoren nach so langer Zeit noch an die genauen Worte erinnern konnten.
2. Nur Matthäus berichtet von der „Berufung des Petrus“.
Die Synoptiker Matthäus, Markus und Lukas beschreiben übereinstimmend das Gespräch, das Jesus mit den Aposteln im Gebiet von Caeserea Philippi führt:
Matthäus 16,13–16 Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!
Markus 8,27–29 Jesus ging mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten. Da fragte er sie: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Messias!
Lukas 9,18–20 Jesus betete einmal in der Einsamkeit, und die Jünger waren bei ihm. Da fragte er sie: Für wen halten mich die Leute? Sie antworteten: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija; wieder andere sagen: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Petrus antwortete: Für den Messias Gottes.
Aber nur bei Matthäus [6] spricht Jesus anschließend direkt zu Petrus:
Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. (Mt 16,17–19)
Es gibt auch andere Szenen im NT, die nur in einem der drei synoptischen Evangelien erwähnt werden, zum Beispiel die Flucht nach Ägypten oder Jesu Gang über das Wasser. Während es sich dort aber um in sich abgeschlossene Begebenheiten handelt, ist Mt 16,17–19 Teil eines Dialogs, der auch bei den anderen Synoptikern geschildert wird.
Es ist unerklärlich, warum die anderen drei Evangelisten dieses Jesus-Wort, das von so großer Bedeutung für die Kirche ist, nicht erwähnen.
3. Wahrscheinlich gehen diese Worte nicht auf Jesus zurück.
Wenn Jesus mit diesen Worten seine Kirche gegründet hat, ist schwer zu erklären, warum Markus und Lukas sie nicht erwähnt haben – es sei denn, Jesus hätte sie nicht so gemeint und die Jünger nicht so verstanden, wie sie die Kirche in späteren Jahrhunderten (bis heute) interpretierte.
Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass die Worte so gar nicht gefallen sind. Selbst der Katholische Erwachsenen-Katechismus gibt zu, dass diesen Text „viele Schriftausleger im jetzigen Wortlaut nicht dem irdischen Jesus selber zuschreiben.“ [7], dass es sich also möglicherweise um spätere Ergänzungen handelt. [8]
Der katholische Theologe Prof. Karl Heinz Ohlig wird deutlicher:
Dieses Wort geht sicher nicht auf Jesus zurück und es kann auch nicht ein Leitungsamt in der Kirche meinen: das Matthäusevangelium wird als ‚bruderschaftliches Evangelium‘ bezeichnet, weil es alle Amtsansprüche ablehnt, der Jünger (nicht: der Apostel) der zentrale Begriff ist und die (unhierarchische) Gemeinde der Jünger als entscheidende Größe hingestellt wird (vgl. Mt 18). [9]
4. Jesus hat sich sehr ungenau ausgedrückt.
Wenn man davon ausgeht, dass es sich um authentische Jesus-Worte handelt, muss es überraschen, wie vage er sich ausgedrückt hat. Schließlich geht es hier – nach Interpretation der Kirche – um nichts Geringeres als die Berufung des Stellvertreters Christi auf Erden. Es hätte viele Missverständnisse und Streitereien unter den Christen vermieden, wenn Jesus zum Beispiel so formuliert hätte:
Wenn ich nicht mehr bei euch bin, dann sollst du, Simon Petrus, mein Stellvertreter sein; dir schenke ich die Gnade, meine Lehre unverfälscht weiterzugeben; dir gebe ich alle Vollmachten, meine Kirche zu führen, bis sie nach deinem Tod auf deinen Nachfolger übergehen.
5. Welchen Beinamen hatte Simon?
Es ist unklar, wann und warum Simon seinen Beinamen bekam.
Mt 16,18 erweckt den Eindruck, Jesus habe Simon [10] bei dieser Gelegenheit den Namen Petrus verliehen. Der Eindruck täuscht. Im Matthäus-Evangelium hatte Simon diesen Beinamen bereits, bevor ihn Jesus am See Gennesaret das erste Mal ansprach (Mt 4,18).
Bei Markus (Mk 3,16), Lukas (Lk 6,14) und Johannes (Joh 1,42) steht, dass Simon seinen Beinamen von Jesus bekam, aber das geschah jeweils zu einem früheren Zeitpunkt. Eine Erklärung nennen diese Evangelisten nicht. Sie können den Beinamen jedenfalls nicht als Anspielung auf das „Fundament der Kirche“ verstanden haben, weil sie die „Petrus-Berufung“ – ohne den die Anspielung unverständlich bleibt – unerwähnt lassen (siehe Nr. 2).
Die Mehrheit der Exegeten vermutet sogar, dass die Bezeichnung Kepha erst nach dem Tod Jesu entstanden ist. [11]
6. Jesus nennt ihn nicht Petrus, sondern כיפא (kefa).
Petrus ist ein lateinischer Name. Jesus und die Jünger sprachen aber nicht Latein, sondern Aramäisch, eine kanaanäische Sprache, die mit dem Hebräischen verwandt ist. Simon wurde nicht Petrus [12] genannt, sondern כיפא = kefa, was Felsbrocken, Kiesel, loser Stein oder Edelstein bedeutet.
Die Evangelien wurden in griechischer Sprache verfasst. Dort wurde der aramäische Name als Κηφᾶς = Kephas wiedergegeben. Paulus verwendet in seinen Briefen ausschließlich diesen Namen.
In den übrigen Schriften des Neuen Testaments wird כיפא = kefa mit dem altgriechischen Namen Πέτρος = Pétros (lat.: Petrus) gleichgesetzt, der seinerseits von πέτρα = Pétra (lat.: petra) abstammt. Pétros bezeichnete wie das aramäische kefa einen einzelnen Naturstein, runden Kiesel oder Klumpen, der nicht als Baugrund geeignet ist, petra hingegen einen einzelnen Felsen. [13]
7. Jesus spricht nicht davon, seine Kirche auf Petrus zu erbauen.
Jesus sagte nicht: „Du bist Petrus, auf dir werde ich meine Kirche bauen“, sondern:
… κἀγὼ δέ σοι λέγω ὅτι σὺ εἶ Πέτρος, καὶ ἐπὶ ταύτῃ τῇ πέτρᾳ … … ego dico tibi quia tu es Petrus et super hanc petram aedificabo … … du bist Petrus, auf diesen Fels werde ich meine Kirche bauen …
Pétros / Petrus und pétra / petra bezeichnen unterschiedliche Dinge.
So kann dieses Wort auch genau entgegengesetzt verstanden werden:
Du, Simon, bist ein kleiner Stein – meine Gemeinde werde ich auf einen Felsen bauen.
8. „Stein“ und „Fels“ sind im NT oft ein Synonym für Jesus Christus.
Denn sie tranken aus dem Leben spendenden Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels war Christus. (1 Kor 10,3–4) Kommt zu ihm, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist. (1 Petr 2,4) Für jene aber, die nicht glauben, ist dieser Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden, zum Stein, an den man anstößt, und zum Felsen, an dem man zu Fall kommt. (1 Petr 2,7–8) … wie es in der Schrift heißt: Siehe, ich richte in Zion einen Stein auf, an dem man anstößt, einen Fels, an dem man zu Fall kommt. Wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen. (Röm 9,33)
Auch im Alten Testament wird „Fels“ als Umschreibung für Gott verwendet. Allein in den Psalmen wird Gott 19 mal als „Felsen“ bezeichnet. Einige Beispiele:
Wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott? (Ps 18,32) Er heißt: der Fels. (5 Mose 32,4) An den Fels, der dich gezeugt hat, dachtest du nicht mehr, du vergaßest den Gott, der dich geboren hat. (5 Mose 32,18) Niemand ist heilig, nur der Herr; denn außer dir gibt es keinen [Gott]; keiner ist ein Fels wie unser Gott. (1 Sam 2,2) Herr, du mein Fels, meine Burg, mein Retter (2 Sam 22,2)
9. Nicht Petrus ist das Fundament der Kirche, sondern Christus selbst.
Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus. (1 Kor 3,11)
Im Gleichnis vom Hausbau sagt Jesus:
Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört. (Mt 7,24–27)
Jesus und sein Wort sind der Fels – Menschen sind nur Sand.
Der Hl. Augustinus von Hippo (354–430), der bedeutendste Kirchenlehrer, widerspricht der Interpretation, Jesus habe die Kirche auf Petrus erbaut:
Du bist Petrus und auf diesen Felsen, welchen du kennen gelernt hast, nämlich dein Bekenntnis: Du bist Christus des lebendigen Gottes Sohn, will ich meine Kirche bauen, auf mich selbst, der ich der Sohn des lebendigen Gottes bin: ich will sie bauen auf mich, nicht auf dich. [14]
Der Hl. Hilarius von Poitiers (315–367), Bischof und Kirchenlehrer, schreibt in seinem zweiten und sechsten Buch über die Dreieinigkeit:
Der Felsen ist der gesegnete und einzige Felsen des Glaubens, welchen der Mund des heiligen Petrus bekannte. Es ist auf diesen Felsen des Glaubensbekenntnisses, dass die Kirche gebaut wurde!
Der Hl. Chrysostomus († 407), Erzbischof von Konstantinopel und Kirchenlehrer, schreibt in seiner 53. Predigt über Matthäus:
Auf diesen Felsen will ich meine Kirche gründen – das ist, auf dieses Glaubensbekenntnis.
Der Hl. Kyrill von Alexandria († 444), Patriarch von Alexandria und Kirchenlehrer, schreibt in seinem vierten Buch über die Dreieinigkeit:
Ich glaube, dass man unter dem Felsen den unerschütterlichen Glauben der Apostel verstehen muss.
10. Der Beiname kefa (Fels) kann auch anders gedeutet werden.
Besonders wenn man berücksichtigt, dass Simon seinen Beinamen nicht erst im Zusammenhang mit der „Petrus-Berufung“ bekommen hat, sind andere Deutungen möglich:
- Unmittelbar vor Mt 16,18 spricht ihn Jesus als Simon Barjona an. Der aramäische Name kann mit „Sohn des Jona“ übersetzt werden. [15] Als Adjektiv bedeutet barjona aber auch „impulsiv“ oder „unbeherrscht“. Darin sehen einige Exegeten einen Hinweis auf eine mögliche frühere Zugehörigkeit Simons zu der paramilitärischen Widerstandsbewegung der Zeloten, da im späteren Talmud jüdische Freiheitskämpfer als barjonim (Plural) bezeichnet wurden. [16] Der Beiname könnte also auch eine Anspielung auf seine Zeit als radikaler, „steinharter“ Widerstandskämpfer sein.
- Simon Petrus erwies sich zu Jesu Lebzeiten als schwach und wankelmütig: Er ging vor Angst unter, als Jesus ihn aufforderte, über das Wasser zu gehen (Mt 14,31), er schlief mehrmals ein, als Jesus im Garten Getsemani betete (Mt 26,40), er verleugnete Jesus nach seiner Festnahme (Lk 22,57). Er handelte außerdem oft spontan und unüberlegt: Er versuchte, Jesus von seinem Weg abzubringen (Mt 16,22), er wollte für Jesus, Moses und Elija Hütten auf einem Berg bauen („er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte“, Lk 9,33), er weigerte sich zunächst, sich von Jesus die Füße waschen zu lassen (Joh 13,8), er schlug bei der Festnahme Jesu mit dem Schwert um sich (Joh 18,10). Der Beiname „Fels“ könnte also auch programmatisch gemeint sein, als Ermunterung Jesu, mehr Festigkeit, Beharrlichkeit und Standhaftigkeit zu zeigen.
- Manche Theologen vermuten, dass Jesus den aramäischen Begriff kefa im Sinn von selten auffindbarem „Edelstein“ (siehe Nr. 6) verwendete, um seine besondere Rolle als Wortführer der Apostel hervorzuheben. Die Sinnverschiebung zu „Fels“ als Fundament der Kirche sei eine nachösterliche Umdichtung. [17]
11. Die Worte sind nicht allein an Petrus gerichtet.
Die Kirche lehrt, dass die Bibel keine Zusammenstellung von historischen, abgeschlossenen und längst vergangenen Begebenheiten ist, sondern dass sich Gott mit der Heiligen Schrift an alle Menschen richtet.
- Wenn Jesus den Pharisäern sagt: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie!“ (Joh 8,7), dann ist es ein Appell an alle Christen, andere Menschen nicht leichtfertig zu verurteilen.
- Wenn Jesus sagt: „Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig!“ (Lk 10,41), dann ist es eine Mahnung an alle Christen, bei allen Pflichten des Alltags das Wesentliche nicht zu vergessen.
- Wenn Jesus zu Petrus und Andreas sagt: „Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ (Mk 1,17), dann ist das der Aufruf an alle Christen, Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen.
- Wenn Jesus zu den Jüngern sagt: „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.“ (Mk 9,35), dann ist es eine Warnung an alle Christen, nicht nach Macht und Ansehen zu streben.
Es ist nicht zu erkennen, warum speziell diese drei Jesusworte (siehe ganz oben) ausschließlich an Petrus – und die späteren Bischöfe von Rom – gerichtet sein sollen. [18]
12. Ein Gebäude hat nur ein Fundament.
Wenn wir – trotz der vorherigen Argumente – davon ausgehen, dass Jesus mit diesen Worten Petrus dazu bestimmt hat, das Fundament seiner Kirche zu sein, dann kann er damit nur Petrus selbst gemeint haben, nicht ein „Petrus-Amt“ oder die Nachfolger des Petrus: Denn es kann nur ein Fundament geben, auch wenn das darauf errichtete Gebäude ständig wächst und verändert wird.
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- Beim Autor des Matthäus-Evangeliums handelt es sich sehr wahrscheinlich nicht um den Apostel Matthäus. Nach der historisch-kritischen „Zweiquellen-Theorie“ haben die Autoren des Matthäus- und Lukas-Evangeliums zwei gleiche Quellen verwendet, das Markusevangelium und eine nicht erhaltene, sogenannte „Logienquelle“, ergänzt durch eigenes mündliches und schriftliches „Sondergut“. Ein Apostel als Augenzeuge würde nicht das Material eines Nicht-Apostels (Markus) verwendet haben. http://de.wikipedia.org/wiki/Evangelium_nach_Matthäus↵
- Katholischer Erwachsenen-Katechismus, Deutsche Bischofskonferenz, 1985; Band 1, Seite 302↵
- Die Interpolationstheorie ist eine bibelwissenschaftliche Theorie, nach der bestimmte Teile des Bibeltextes von Bearbeitern nachträglich ein- und hinzugefügt („interpoliert“) wurden. Der katholische Fundamentaltheologe Prof. Dr. Albert Lang schreibt in „Der Auftrag der Kirche, Band 2“ (1954): „Die literarische Echtheit vom Mt 16,17 ff. wird heute nur noch selten bestritten, da sich ein anderer Ausweg dargeboten hat, die Beweiskraft des Primatstextes abzubiegen. Der Text wurde, so sagt man, von der schöpferischen Kraft der jungen Christengemeinde geschaffen wie viele andere Texte. Mt 16, 17–19 sei kein Herrenwort; es sei zwar literarisch, aber nicht geschichtlich echt, d. h. es sei zwar von Matthäus geschrieben, aber nicht von Christus gesprochen worden (Evolutionstheorie).“ http://www.kath-info.de/primat.html↵
- Karl Heinz Ohlig: „Das Papstamt und seine Geschichte“ (2006); http://www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur/2005/imp050705.html↵
- Alle Evangelien nennen als Namen Simon; Jesus redet ihn bis auf eine Ausnahme (Lk 22,34) immer so an. Apg 15,14 und 2 Petr 1,1 nennen ihn Symeon: Dies war eine Gräzisierung von Simeon, wie im Tanach einer der Söhne Jakobs und Stammväter der Zwölf Stämme Israels hieß.↵
- Karl Heinz Ohlig (Professor für Katholische Theologie) in: „Das Papstamt und seine Geschichte“ (2006)
http://www.phil.uni-sb.de/projekte/imprimatur/2005/imp050705.html↵ - Petrus ist nicht das lateinische Wort für „Fels“, sondern ein von petra (s.o.) abgeleiteter Eigenname.↵
- http://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Petrus↵
- Dieses und die folgenden Zitate nach der „Rede Des Bischofs Stroßmayer Über Die Unfehlbarkeit des Papstes“, Köln 1872
http://anglicanhistory.org/oc/strossmayer_rede.pdf↵ - Nach Joh 1,42 hieß sein Vater aber Johannes, so dass diese Interpretation des Wortes barjona eher unwahrscheinlich ist.↵
- Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Simon_Petrus und http://de.wikipedia.org/wiki/Zeloten↵
- Professor Otto Böcher: Petrus I, in: Theologische Realenzyklopädie, 4. Auflage 1996, Band 26, S. 268↵
- Manfred Kock (EKD-Ratsvorsitzender 1997–2003) in seinem Vortrag „Das Papstamt aus evangelischer Perspektive“ am 04.09.2001: „Die Zusprüche an Petrus in Mt 16,17–19 und Joh 21,15ff gelten der ganzen Kirche und sind in allen ihren Ämtern wirksam. Eine Hierarchie der Ämter, wie auch ein historischer Nachfolgeautomatismus findet sich in der Überlieferung der Heiligen Schrift nicht. Kriterium für die Christusnachfolge ist das Bekenntnis, wie es Petrus gesprochen hat, nicht aber Petrus selber als Bekenner.“ http://www.ekd.de/vortraege/kock/6213.html↵