Im Beitrag „Ein Pastor will sich nicht gängeln lassen“ hatte ich einen Newsletter wiedergegeben, in dem ein Pastor – entschiedener Anhänger der „Alten Messe“ – richtig schwere Geschütze auffährt: Von Trollen, Spinnern, Spionen, Feinden und Verfolgern sieht er sich umgeben, das päpstliche Schreiben „Traditionis custodes“ bezeichnete er als „weitere Kastrophe“ (im Rang der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe vom vergangenen Sommer) usw.
Ich hatte im Erzbistum nachgefragt, was man dort von solchen Formulierungen halte. Es brauchte zehn Wochen und mehrere Nachfragen, bis ich die lauwarme Antwort erhielt, man teile die geäußerte Meinung nicht. (Das alles können Sie hier nachlesen…)
Es gibt aber noch eine Fortsetzung.
Der Personalreferent im Generalvikariat schrieb mir:
Er [der Pastor] ist auch gern bereit mit Ihnen ein Gespräch zu führen, wenn Sie das wünschen.
Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit, die Themen miteinander und direkt zu besprechen.
Das fand ich sehr erfreulich. Vielleicht waren dem jungen Pastor damals nur „die Pferde durchgegangen“, vielleicht sieht er das mit ein paar Monaten Abstand etwas gelassener. Nachdem er ein früheres schriftliches Gesprächsangebot unbeantwortet ließ, freute ich mich über diese Gelegenheit, „die Themen miteinander und direkt zu besprechen“.
Das Telefonat verlief dann allerdings völlig anders als erwartet. Bevor ich überhaupt mein Anliegen erklären konnte, bremste er mich: mit Denunzianten rede er nicht.
Ich las ihm vor, was mir der Personalreferent geschrieben hatte. Aber er sagte, er habe dem Personalreferent klipp und klar gesagt, dass er mit mir nicht sprechen werde!
Einer von beiden scheint es mit der Wahrheit wohl nicht so genau zu nehmen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, wie sich die Diskrepanz zwischen „Mit Herrn K. werde ich nicht reden!“ und „Er ist auch gern bereit, mit Ihnen ein Gespräch zu führen“ durch ein Missverständnis erklären ließe.
Auch dem Personalreferenten scheint dazu nichts einzufallen. Auf meine Anfrage deswegen nahm er zwar Kontakt zum Pastor auf (wie ich inzwischen erfahren habe), aber mir wollte er bisher nicht antworten.
Ja, Kommunikation gehört sicher nicht zu den Stärken des Erzbistums…
Berthold Bonekamp
Oliver Dembski