Eigentlich ist die Frage Handkommunion oder Mundkommunion? einfach zu beantworten. Jesus sagte beim letzten Abendmahl: „Nehmt und esst, das ist mein Leib“, sagte Jesus und bekräftigte es mit den Worten: „Tut DIES zu meinem Gedächtnis!“
Handkommunion?
Nein, geht gar nicht!
Dass die Handkommunion Jesu Wille war, beeindruckt die erzkonservativen Katholiken und Traditionalisten allerdings wenig: Sie wollen sich nicht einmal vom Sohn Gottes oder der Heiligen Schrift vorschreiben lassen, wie sie ihm ihre Ehrfurcht erweisen. Es gibt ja viele Gründe dagegen:
Handkommunion sei „wie der Kauf von Kinokarten“, sagt z.B. der emeritierte Mainzer Kirchenrechtler Georg May, „wie die Verteilung von Keksen“, meint Weihbischof Athanasius Schneider. Jochen Roemer hält das für eine „unerträgliche Beleidigung Gottes“, die „schlimmste Bestrafung nach sich zieht“ (hier nachzulesen).
Denn der Teufel hat höchstpersönlich zugegeben, dass die Handkommunion in der Hölle erfunden wurde: „Wir haben lange beraten da unten (zeigt hinunter), bis wir die Handkommunion zustande brachten. Die Handkommunion ist sehr gut für uns in der Hölle, glaubt mir!“ (aufgezeichnet während eines Exorzismus von Pater Bonaventur Meyer.)
Deswegen hat sich Jesus am 14. Oktober 1989 dem Seher Kasimir Domanski offenbart und ihm mitgeteilt: „Sie sollen Meinen Leib (die hl. Kommunion) kniend in den Mund empfangen! Das verlange Ich, Jesus Christus!“ Okay, wenn er das so gesagt hat…
Auch die Bloggerin Felizitas Küble spricht sich in ihrem Blog charismatismus.wordpress.com immer wieder entschieden für die Mundkommunion aus. Allerdings ist das in Zeiten der Corona-Krise zu recht etwas in Verruf gekommen. Aber deswegen gleich klein beigeben und doch die Handkommunion empfehlen?
Gibt es eine Alternative?
Zum Glück ist ihr eine bessere Lösung eingefallen – die sie nicht nur für die Corona-Krise, sondern auch für die alljährlich wiederkehrende Grippewelle im Winter empfiehlt:
… nämlich die Spendung der hl. Kommunion mit Hilfe einer Pinzette.
https://charismatismus.wordpress.com/2020/04/12/einfuehrung-der-hl-kommunion-mit-einer-pinzette-koennte-viele-problemeloesen/
Das bedeutet, daß der Priester oder Diakon den Gläubigen die hl. Hostie mit einer – natürlich sterilen – Pinzette in den Mund legt. Dem stände nichts im Wege: weder theologisch noch liturgisch und auch nicht kanonisch. (Ich habe bereits vor etlichen Wochen einen promovierten Kirchenrechtler dazu befragt).
Dass das hygienisch nicht optimal ist, ist ihr klar:
Nun könnte eine Pinzette im ungünstigsten Falle den Mund des Kommunikanten berühren. Daher sollte man für jeden Gläubigen eine eigene Pinzette verwenden oder sie jedesmal danach desinfizieren (immer noch einfacher als bei den Händen). Ein Ministrant könnte dem Priester in einer Schale die entsprechende Zahl von Pinzetten hinhalten.
Aber bräuchte man dafür nicht sehr viele Pinzetten?
Eine bessere Möglichkeit wäre es wohl auf Dauer, wenn jeder Katholik seine eigene Pinzette mitbringt, vielleicht in ein weißes Tüchlein verhüllt und in einem kleinen Behälter aufbewahrt – und sie dann am Tisch des HERRN dem Priester darreicht. (…)
Vielleicht könnte man langfristig eigene Kirchen-Pinzetten einführen – mit einem christlichen Symbol (Kreuz, Fisch, Christuszeichen-Monogramm) versehen.
Sie will sich jedoch nicht auf Pinzetten festlegen: Felizitas Küble erwähnt die in der orthodoxen Kirche gebräuchlichen Kommunion-Löffelchen, mit denen dem Laien Brot und Wein gemeinsam in den Mund gegeben wird (was natürlich Viren-Verbreitung auf allerhöchstem Niveau ist).
Bei den Lesern des Blog kommt das gut an. In den Kommentaren machen sie weitere Vorschläge. mk empfiehlt:
Auch sollte dann ein Gefäß mit klarem Wasser bereitstehen, in das unmittelbar nach dem Kommunionempfang die Pinzette hineingelegt wird, falls sich noch Partikel der Hostie daran befinden sollten. Nach Beendigung des Gottesdienstes könnten die Pinzetten dann in der Sakristei nochmals gereinigt werden und das Wasser dann im Sakrarium entsorgt werden.
Ein anonymer Kommentator findet auch, dass chirurgische Pinzetten dafür völlig ungeeignet sind:
Auf die Idee, so denke ich, sollte auch niemand beim Anblick einer chirurgischen Pinzette kommen. Splitterpinzetten fallen auch raus – eher dann eine anatomische Pinzette.
Mein Favoriten sind Würfelzuckerzangen, da die Griff- und Greifflächen größer sind. Diese Zangen sind für den genannten Zweck auch optisch ansprechender. BESTONZON Mini Würfelzuckerzange Edelstahl (Herzform)
Auch Dorrotee hält chirurgische Pinzetten für ungeeignet:
Eher im Stile einer Augenbrauenhaare-Entfernungspinzette – nur etwas länger.
Und sie hat noch einen weiteren Vorschlag:
Mein Vorschlag wäre noch wegen der Tröpfchen-Infektion, damit auch ältere Gläubige und evtl. Risikopatienten die Kommunion empfangen können: eine auf Rollen angebrachte Plexiglasscheibe mit einer kleinen Öffnung. Könnte dann aber schwierig werden mit der Patene. Evtl. kann der Gläubige sie selbst halten?
Pinzette, Zange, keimfreie Tücher, Desinfektionsfläschen, Plexiglasscheibe.
Das klingt eher nach OP-Saal – nicht nach Eucharistie.
Vielleicht sollten wir es doch wieder so machen, wie es Jesus vor 2000 Jahren erfolgreich eingefügt hat: „Nehmt und esst!“
Aber erst, wenn die größte Gefahr der Ansteckung vorbei ist.