Felicitas Küble hat heute auf ihrem Blog „Christliches Forum“ auf die Schändung eines Denkmals für Heimatvertriebene in Münster hingewiesen. Wenn der CDU-Ratsherr Stefan Leschniok das als eine „widerliche Verhöhnung und unmenschliche Verachtung der Opfer und ihrer Angehörigen“ bezeichnet, hat er völlig recht.
Allerdings ist das nicht das einzige Mahnmal, das in den letzten Monaten geschändet wurde. Eine kurze Suche per Google liefert u.a. folgende Ergebnisse:
- Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten wurde am 09.06., 30.06., 04.09., 18.08. und 09.09.2019 geschändet.
- Am 03.10.2019 wurde in Zwickau das Mahnmal für die Opfer der rechtsextremen Terrorzelle NSU beschädigt.
- Am 19.11.2019 wurde in München-Schwabing ein Monument zum Gedenken an die Deportation der Jüdinnen und Juden beschädigt.
- Am 28.01.2020 wurde in Siersdorf ein Mahnmal für sechs von den Nazis ermordete Juden zerstört.
- Am 07.03.2020 wurde in Nürnberg eine Gedenktafel für den vom NSU ermordeten türkischen Blumenhändler Enver Simsek zerstört.
- Am 16.03.2020 wurde in München ein Mahnmal zerstört, das an die neun Menschen erinnert, die 2016 vom rechtsextremen David S. erschossenen wurden.
- Am 24.03.2020 wurde in Hersbruck ein Mahnmal für Holocaust-Opfer beschädigt.
- Am 28.04.2020 wurde eine Gedenktafel in Berlin zur Ehrung zweier Weddinger Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus geschändet.
Keines dieser Ereignisse der letzten Monate hat Felizitas Küble in ihrem Blog erwähnt. Man kann natürlich nicht erwarten, dass jeder Anschlag auf Gedenkstätten für von Nazi oder Neonazis ermordete Homosexuelle, Jüdinnen und Juden, Türken und Widerstandskämper in ihrem Blog erwähnt wird.
Beruhigend, dass die „widerliche Verhöhnung und unmenschliche Verachtung der Opfer und ihrer Angehörigen“ immerhin dann einen Beitrag wert ist, wenn es sich bei den Opfern um deutsche Heimatvertriebene handelt.