Denn ein Bischof muss unbe­schol­ten sein, weil er das Haus Got­tes ver­wal­tet;
er darf nicht über­heb­lich und jäh­zor­nig sein.

Tit 1,7

„An ihren Früch­ten sollt ihr sie erken­nen“ emp­fiehlt die Bibel (Mt 7,16). Weil mir die vie­len Mel­dun­gen und Berich­te über Bischof Mül­ler im Lau­fe der Zeit zu unüber­sicht­lich wur­den, habe ich sei­ne „Früch­te“ chro­no­lo­gisch geordnet.

          2002

1. Okto­ber 2002: Ger­hard Lud­wig Mül­ler wird von Papst Johan­nes Paul II. zum Bischof von Regens­burg ernannt.

          2003

Janu­ar 2003: Bischof Mül­ler ver­bie­tet dem alt­ka­tho­li­schen Pfar­rer Ralf Stay­mann, bei einem öku­me­ni­schen Got­tes­dienst in der Dom­pfarr­kir­che zu pre­di­gen. Die Absicht des Öku­me­ne­krei­ses, den frü­her römisch-katho­li­schen (und inzwi­schen ver­hei­ra­te­ten) Pfar­rer Stay­mann pre­di­gen zu las­sen, sei „eine die Öku­me­ne belas­ten­de Grenz­über­schrei­tung“.

31. März 2003: Bischof Mül­ler ent­lässt den Deka­nats­rats­vor­sit­zen­den Prof. Dr. Johan­nes Grab­mei­er wegen sei­nes Enga­ge­ments für die Ver­ei­ni­gung „Wir sind Kirche“.

1. Juli 2003: Bischof Mül­ler kün­digt der alt­ka­tho­li­schen Gemein­de Regens­burg die Nut­zung der Kapel­le Mariä Schnee, wo sie auf Ein­la­dung des Regens­bur­ger Bischofs Rudolf Gra­ber seit 1964 die Eucha­ris­tie fei­er­te. Die Kün­di­gung erfolgt laut Bis­tums­spre­cher Phil­ip Hockerts, „weil es nicht angeht, dass ein aus der katho­li­schen Kir­che aus­ge­tre­te­ner Pfar­rer an einem Altar einer katho­li­schen Kir­che zu zele­brie­ren vorgibt.“

4. Juli 2003: Bischof Mül­ler schickt den Pfar­rer Sieg­fried Fel­ber in den vor­zei­ti­gen Ruhe­stand. Grund ist sei­ne Mit­ar­beit bei „Pipe­line“, dem Mit­tei­lungs­blatt des Akti­ons­krei­ses Regens­burg (Auf­la­ge: 600).

11. Novem­ber 2003: Bischof Mül­ler ver­fügt per Dekret, dass Katho­li­ken sei­nes Bis­tums in kirch­li­chen Ange­le­gen­hei­ten kei­ne welt­li­che Gerich­te anru­fen dürfen.

          2004

31. Mai 2004: Bischof Mül­ler wirft den Pries­tern Andre­as Schla­gen­hau­fer und Hans Trimpl „Agi­ta­tio­nen schlim­mer als die sei­ner­zei­ti­gen Nazi-Aktio­nen“ vor.

20. Juni 2004: Bischof Mül­ler wirft Schla­gen­hau­fer und Trimpl in einer Pre­digt vor, sie ver­stün­den nichts von der Hei­li­gen Schrift, sie sei­en kei­ne wah­ren Hir­ten, son­dern Heuch­ler und Pha­ri­sä­er, denen nichts an ihren Scha­fen liegt. Ihr Ziel sei es, ihre eige­nen ver­quol­le­nen Ideen in der Kir­che zur Herr­schaft zu bringen.

Juli 2004: Bischof Mül­ler (Vor­sit­zen­der der Öku­me­ne-Kom­mis­si­on der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz) ver­bie­tet den tra­di­tio­nel­len öku­me­ni­schen Got­tes­dienst zum Beginn des Markt- und Bür­ger­fes­tes in Kohlberg.

23. Juli 2004: Bischof Mül­ler sus­pen­diert Pfar­rer Hans Trimpl vom Pfarr­dienst. Der Grund: Trimpl woll­te dem Bischof gericht­lich ver­bie­ten las­sen, ihn öffent­lich als „Heuch­ler“, „Pha­ri­sä­er“ oder „Wolf im Schafs­pelz“ zu bezeichnen.

30. Juli 2004: Bischof Mül­ler droht Pfar­rer Trimpl mit der Ent­las­sung aus dem Kle­ri­ker­stand wegen sei­nes „Miss­brauchs des Pries­ter­am­tes zur Demons­tra­ti­on sei­nes Unge­hor­sams und der Instru­men­ta­li­sie­rung der Sakra­men­te“.

Okto­ber 2004: Bischof Mül­ler ent­zieht dem Theo­lo­gie­pro­fes­sor Dr. August Jilek, der sich theo­lo­gisch-juris­tisch für Pfar­rer Hans Trimpl ein­ge­setzt hat­te, die kirch­li­che Lehr­be­fug­nis. Drei Mona­te spä­ter erteilt er Jilek, der auch als Kir­chen­mu­si­ker und Lei­ter des Kin­der- und Kir­chen­cho­res tätig ist, „ein Auf­tritts­ver­bot in allen kirch­li­chen Ein­rich­tun­gen und Räu­men der Diö­ze­se Regens­burg“. Die Aus­übung sei­nes Diens­tes als stän­di­ger Dia­kon wird untersagt.

          2005

19. Janu­ar 2005: Das Bis­tum Regens­burg ver­bie­tet Kle­ri­kern, pas­to­ra­len Mit­ar­bei­tern, Reli­gi­ons­leh­rern und kirch­li­chen Ange­stell­ten, an Ver­an­stal­tun­gen des „Auf­hau­se­ner Insti­tuts für Pas­to­ral­Lit­ur­gik (A.I.P.L) e.V.“ teil­zu­neh­men. (Vor­sit­zen­der des Ver­eins ist Prof. Dr. August Jilek.) Das Ver­bot gilt aus­drück­lich auch für katho­li­sche Lai­en (!), die im Bis­tum Regens­burg ehren­amt­lich tätig sind oder sein wollen.

8. April 2005: Bischof Mül­ler ent­zieht dem Reli­gi­ons­leh­rer Paul Wink­ler die Mis­sio Cano­ni­ca (Vor­aus­set­zung für den kirch­li­chen Reli­gi­ons­un­ter­richt). Begrün­dung: Die Mit­glied­schaft in der Bewe­gung „Wir sind Kir­che“ und gleich­zei­tig die Ertei­lung des Reli­gi­ons­un­ter­richts im Auf­trag des Bischofs sei­en nicht vereinbar.

August 2005: Bischof Mül­ler kürzt Pfar­rer i.R. Sieg­fried Fel­ber (sie­he Ein­trag zum 4. Juli 2003) die Ruhe­stands­be­zü­ge um 600 Euro, weil er ohne Erlaub­nis des Ordi­na­ri­ats im Anschluss an eine öku­me­ni­sche Trau­ung eine Hei­li­ge Mes­se feierte.

Novem­ber 2005: Bischof Mül­ler schafft in sei­nem Bis­tum den von Lai­en gewähl­ten Diö­ze­san­rat ab und ersetzt ihn durch einen Diö­ze­san­pas­to­ral­rat, des­sen Mit­glie­der von ihm selbst beru­fen wer­den. Gemäß den neu­en Sat­zun­gen ist nun der Pfar­rer Vor­sit­zen­der des Pfarr­ge­mein­de­ra­tes (bis­her wur­de der Vor­sit­zen­de vom Gre­mi­um gewählt); der PGR hat nur noch bera­ten­de Funktion.

Dezem­ber 2005: Der Strau­bin­ger Schul­amts­di­rek­tor Wil­li Goetz wur­de nach fast zehn Jah­ren als Ver­bin­dungs­mann zwi­schen den 140 katho­li­schen Reli­gi­ons­leh­rern in Stadt, Land­kreis und dem Bis­tum von Bischof Mül­ler von sei­nem Pos­ten ent­ho­ben. Er hat­te in einem Brief an den Bischof von einem Kli­ma der Ver­un­si­che­rung im Bis­tum Regens­burg geschrieben.

Dezem­ber 2005: Bischof Mül­ler ver­wei­gert der Mit­tel­baye­ri­schen Zei­tung die tra­di­tio­nel­le Weih­nachts­bot­schaft an die Leser. Damit reagiert er auf die kri­ti­sche Bericht­erstat­tung der MZ über ihn.

          2006

2006 und 2007: Wegen der Kri­tik des Prä­si­den­ten des Zen­tral­ko­mi­tee der Katho­li­ken Hans-Joa­chim Mey­er an der Neu­ord­nung der Lai­en­rä­te (sie­he Ein­trag zum Novem­ber 2005) ver­wei­gert Bischof Mül­ler die Zuschüs­se an das ZdK.

Novem­ber 2006: Das Bis­tum Regens­burg ent­zieht Fritz Wall­ner (bis zur Auf­lö­sung des Diö­ze­san­rats des­sen Vor­sit­zen­der) wegen sei­ner Kri­tik an der Regens­bur­ger Räte­re­form und sei­ner Nähe zur Lai­en­or­ga­ni­sa­ti­on „Wir sind Kir­che“ das pas­si­ve Wahl­recht für die Kir­chen­ver­wal­tungs­wahl, „da er im offe­nen Gegen­satz zu den Grund­sät­zen der römisch-katho­li­schen Kir­che steht“.

Nach­trag: Am 8. Okto­ber 2012 ist er von Bun­des­prä­si­dent Joa­chim Gauck für sein „viel­fäl­ti­ges Enga­ge­ment in der Kir­che“ mit der Bun­des­ver­dienst­me­dail­le aus­ge­zeich­net wor­den. Fritz Wall­ner. Nicht Bischof Müller.

          2007

März 2007: Das Bis­tum Regens­burg erwirkt eine Einst­wei­li­ge Ver­fü­gung gegen den Blog­ger Ste­fan Aigner (regensburg-digital.de), weil er die Zah­lung des Bis­tums an ein zwölf­jäh­res Miss­brauchs­op­fer, bei der das Bis­tum mit den Eltern ver­trag­lich Still­schwei­gen ver­ein­bar­te, als „Schwei­ge­geld“ bezeich­ne­te. (Dage­gen darf Spie­gel-Online ihren Bei­trag zum glei­chen The­ma wei­ter­hin unbe­an­stan­det mit „Schwei­gen gegen Geld“ über­schrei­ben: www.spiegel.de/spiegel/print/d‑52985276.html)

Okto­ber 2007: Bischof Mül­ler lehnt nach dem Miss­brauchs­fall in Rie­kofen eine Ent­schul­di­gung ab. „So weit ich das nach­ver­fol­gen kann, haben alle ab 1999 das getan, was men­schen­mög­lich war.“ Dage­gen wur­de Bischof Mül­ler auf der Herbst­kon­fe­renz der deut­schen Bischö­fe im Sep­tem­ber 2007 von sei­nen Kol­le­gen scharf kri­ti­siert, weil er gegen die Leit­li­ni­en der katho­li­schen Kir­che zum Vor­ge­hen bei sexu­el­lem Miss­brauch ver­sto­ßen habe.

2007: Seit die Fami­lie Trei­mer den sexu­el­len Miss­brauch der bei­den Söh­ne durch Kaplan Peter K. (1999 wäh­rend sei­ner Tätig­keit in Viech­tach) an die Öffent­lich­keit brach­te und mit dazu bei­trug, dass wei­te­re Miss­brauchs­fäl­le durch den Geist­li­chen in Rie­kofen bekannt wur­den, ver­wei­gert die Diö­ze­se der Fami­lie die Über­nah­me von Therapiekosten.

          2008

18. Febru­ar 2008: Bischof Mül­ler greift Erz­bi­schof Robert Zol­lit­sch, der an die­sem Tag Vor­sit­zen­der der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz gewor­den ist, wegen sei­ner Äuße­run­gen zum Zöli­bat hart an.

25. Mai 2008: Bischof Mül­ler behaup­tet in einer Pre­digt wahr­heits­wid­rig, der Sozi­al­wis­sen­schaft­ler und Schrift­stel­ler Dr. Schmidt-Salo­mon wür­de Kinds­tö­tung befür­wor­ten und ver­glich des­sen Denk­an­satz mit dem der Nazi-Diktatur.

31. Dezem­ber 2008: Bischof Mül­ler atta­ckiert in der Sil­ves­ter­pre­digt die Medi­en wegen ihrer angeb­li­chen „anti­ka­tho­li­sche Het­ze“ im Zusam­men­hang mit dem Miss­brauchs­skan­dal: „Affen­tanz“, „aus­ge­koch­te Soße“, „hoch­ge­zo­ge­ne Geschicht­chen dümm­lichs­ter Mach­art“, „anti­ka­tho­li­sche Front­stel­lung“, „gna­den­lo­se Dumm­heit“, „Kampf­wei­se von Waden­bei­ßern“, „reins­te Lüge“, „sinn­lo­ses Geschwätz“, „infa­me Lügenmuster“.

          2009

Febru­ar 2009: Bischof Mül­ler ver­langt von der Kir­chen­recht­le­rin Prof. Dr. Sabi­ne Demel, dem Pas­to­ral­theo­lo­gen Prof. Dr. Heinz-Gün­ther Schött­ler und dem Reli­gi­ons­päd­ago­gen Prof. Dr. Bur­kard Por­zelt, ihre Unter­schrift unter der Peti­ti­on Vati­ca­num 2 zurück­zu­zie­hen, sich schrift­lich bei Papst Bene­dikt XVI. zu ent­schul­di­gen und vor ihm (Bischof Mül­ler) das Glau­bens­be­kennt­nis sowie einen Treue­eid abzulegen.

Febru­ar 2009: Auf der Inter­net­sei­te des Bis­tums Regens­burg wird Kar­di­nal Karl Leh­mann wegen sei­ner papst­kri­ti­schen Posi­ti­on scharf ange­grif­fen. Der Text beschimpft den frü­he­ren Vor­sit­zen­den der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz als „Kar­ne­va­lis­ten“, der die kirch­li­che Leh­re über das Papst­amt nicht kapiert habe. Nach Dar­stel­lung des Köl­ner Stadt­an­zei­gers steht dahin­ter der ehe­ma­li­ge Leh­mann-Schü­ler Bischof Müller.

Dezem­ber 2009: Bischof Mül­ler bezeich­net die wie­der­hol­te Kri­tik des Zen­tral­rats der Juden an Papst Bene­dikt (im Zusam­men­hang mit dem Holo­caust-Leug­ner Bischof Wil­liam) als „sprach­li­che Ent­glei­sun­gen“ und „unqua­li­fi­zier­te Äuße­run­gen, ja Hass­aus­brü­che jen­seits aller Ver­nunft und der natür­li­chen Sym­pa­thie, die zwi­schen Men­schen guten Wil­lens und gemein­sa­men Grund­über­zeu­gun­gen nicht akzep­tiert werden“.

          2010

März 2010: Bischof Mül­ler kri­ti­si­s­iert in einer Pre­digt erneut die Medi­en, wobei er Par­al­le­len zur NS-Zeit zieht. Er erin­ner­te an die chris­ten­tums­feind­li­che Ideo­lo­gie der Nazis: „Auch jetzt erle­ben wir eine Kam­pa­gne gegen die Kir­che.“ Es kom­me dar­auf an, „nicht auf all die­se Schal­mei­en wie 1941 her­ein­zu­fal­len, so auch heu­te nicht.“ Der Bischof bat die Katho­li­ken, der Kir­che treu zu blei­ben, „so wie auch damals die Katho­li­ken und Katho­li­kin­nen treu gewe­sen sind“. Kuri­en­kar­di­nal Kas­par distan­zier­te sich öffent­lich von die­sen Äußerungen.

März 2010: Bischof Mül­ler sagt in einem Inter­view über Minis­te­rin Sabi­ne Leu­theus­ser-Schnar­ren­ber­ger: „Unse­re Jus­tiz­mi­nis­te­rin gehört zur Huma­nis­ti­schen Uni­on, sozu­sa­gen zur Frei­mau­re­rei. (…) Für die­sen Ver­ein stellt die Pädo­phi­lie eine nor­ma­le Rea­li­tät dar. Sie wol­len die Pädo­phi­lie ent­kri­mi­na­li­sie­ren“. Am 13. April 2011 unter­sagt das Land­ge­richt Ber­lin dem Bischof sol­che Behauptungen.

          2011

24. Febru­ar 2011: Der Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richts­hof urteilt, dass die Behaup­tun­gen des Bischofs über Dr. Schmidt-Salo­mon (sie­he Ein­trag zum 25.05.2008) unwahr sei­en. Er habe sei­ne „Pflicht zur Sorg­falt, Sach­lich­keit und Wahr­haf­tig­keit nicht erfüllt“ und den ver­leum­de­ten Schmidt-Salo­mon in sei­nem „Per­sön­lich­keits­recht verletzt“.

April 2011: Bischof Mül­ler for­dert in einem Inter­view, die Pro­tes­tan­ten soll­ten sich von der Behaup­tung Luthers distan­zie­ren, dass „der Papst der Anti­christ“ sei. Mit die­sen Wor­ten „soll­te die katho­li­sche Kir­che in ihrem sakra­men­ta­len Selbst­ver­ständ­nis getrof­fen sein. Das kann man nicht als zeit­be­ding­te Pole­mik abtun“.

Mai 2011: Bischof Mül­ler ver­bie­tet, Hans Mai­er (ehem. Poli­tik­pro­fes­sor, baye­ri­scher Kul­tus­mi­nis­ter, Mit­her­aus­ge­ber der katho­li­schen Wochen­zei­tung „Rhei­ni­scher Mer­kur“ und Prä­si­dent des ZdK) kirch­li­che Räu­me in sei­nem Bis­tum zur Ver­fü­gung zu stel­len, um dort die zu sei­nem 80. Geburts­tag erschei­nen­den Memoi­ren vor­zu­stel­len. Grund ist Mai­ers Ein­satz für den von Katho­li­ken gegrün­de­ten Schwan­ger­schafts­be­ra­tungs-Ver­ein Donum Vitae.

Mai 2011: Bischof Mül­ler geht im Recht­streit mit dem Autor Micha­el Schmidt-Salo­mon (sie­he Ein­trag vom 24.02.2011) in Revi­si­on. Er beruft sich bei den vom Gericht als unwahr bezeich­ne­ten Behaup­tun­gen auf das Ver­kün­di­gungs­recht und die Mei­nungs­frei­heit (die er dem Blog­ger Ste­fan Aigner aber nicht zuge­steht – sie­he Ein­trag zum März 2007).

11. Mai 2011: Bischof Mül­ler wirft dem CDU-Polit­ker Hei­ner Geiß­ler wegen des­sen Kri­tik an Papst Johan­nes Paul II. eine „revo­lu­tio­nä­re und oft nur hys­te­ri­sche Kampf­rhe­to­rik“ vor. Geiß­ler hat­te gemein­sam mit 350 Unter­zeich­nern eines öku­me­ni­schen Auf­ru­fes gefor­dert, den ver­stor­be­nen Erz­bi­schof von San Sal­va­dor, Oscar Rome­ro, hei­lig zu sprechen.

8. August 2011: Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt weist die Beschwer­de Bischof Mül­lers gegen das Urteil des Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­ge­richts zurück (sie­he Ein­trä­ge vom 24. Febru­ar und Mai 2011). Begrün­dung: „Die reli­giö­se Äuße­rungs­frei­heit genießt, auch soweit es um eine Pre­digt geht, kei­nen abso­lu­ten Vor­rang vor den Belan­gen des Per­sön­lich­keits- und Ehrenschutzes.“

18. Okto­ber 2011: Das Ober­lan­des­ge­richt Ham­burg hat in zwei­ter Instanz die Kla­ge des Bis­tums gegen www.regensburg-digital.de und sei­nen Her­aus­ge­ber Ste­fan Aigner (sie­he Ein­trag vom März 2007) abge­wie­sen. Die For­mu­lie­run­gen von Ste­fan Aigner sei­en in vol­lem Umfang von der Mei­nungs­frei­heit gedeckt, so die OLG-Pres­se­stel­le. Die Diö­ze­se Regens­burg muss die Kos­ten von Abmah­nung, einst­wei­li­ger Ver­fü­gung sowie der I. und II. Instanz tragen.

Novem­ber 2011: In einem Inter­view mit der Pas­sau­er Neu­en Pres­se bezeich­net Bischof Mül­ler die Lai­en­or­ga­ni­sa­ti­on Wir sind Kir­che als „sek­tie­re­ri­sches Grüpp­chen“, „Extre­mis­ten“ und „Ver­bün­de­te zur Schwä­chung der Katho­li­schen Kir­che“, die „den von Chris­tus vor­ge­schrie­be­nen Weg zur grö­ße­ren Ein­heit im Glau­ben blo­ckie­ren“ und „sich am Wil­len Chris­ti ver­sün­di­gen“. Eine Inter­net­sei­te des Bis­tums nennt sie „kir­chen­feind­li­che Kampf­grup­pe“ und wirft ihr „Schein­hei­lig­keit als Instru­ment im Kampf gegen die Kir­che“ vor.

          2012

6. Febru­ar 2012: Bischof Mül­ler bezeich­net in einer Pre­digt die öster­rei­chi­sche Pfar­rer-Initia­ti­ve als „ganz und gar unchrist­lich und unse­rem katho­li­schen Glau­ben dia­me­tral ent­ge­gen­ge­setzt“ und wirft ihr „Bes­ser­wis­se­rei“ vor. Die Pries­ter und Dia­ko­ne, die die Initia­ti­ve unter­stüt­zen, schlü­gen „ihre Wei­he­ver­spre­chen in den Wind“. Die­ser „Unge­hor­sam gegen Gott“ sei „ein Übel, das Spal­tung in die Kir­che hin­ein­trägt und unser Grund­ver­hält­nis zu Gott ver­fälscht“.

2. Juli 2012: Papst Bene­dikt XVI. ernennt Bischof Mül­ler zum Prä­fek­ten der Kon­gre­ga­ti­on für die Glau­bens­leh­re (Bezeich­nung bis 1908: „Kon­gre­ga­ti­on der römi­schen und all­ge­mei­nen Inqui­si­ti­on“) sowie zum Prä­si­den­ten der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei, der Päpst­li­chen Bibel­kom­mis­si­on und der Inter­na­tio­na­len Theo­lo­gen­kom­mis­si­on. Damit wird er zu einem der mäch­tigs­ten Män­ner der katho­li­schen Kirche.

Janu­ar 2013: Bischof Mül­ler kri­ti­siert in einem Inter­view mit der WELT „geziel­te Dis­kre­di­tie­rungs-Kam­pa­gnen gegen die katho­li­sche Kir­che“. „Hier wächst eine künst­lich erzeug­te Wut, die gele­gent­lich schon heu­te an eine Pogrom­stim­mung erin­nert“. Es wür­den „Atta­cken gegen die katho­li­sche Kir­che gerit­ten, deren Rüst­zeug zurück­geht auf den Kampf der tota­li­tä­ren Ideo­lo­gien gegen das Chris­ten­tum“.

Des­halb soll der Bischof ein Mann ohne Tadel sein, (…) nüch­tern, beson­nen, von wür­di­ger Hal­tung, gast­freund­lich, fähig zu leh­ren  

1 Tim 3,2

Mit Mül­lers Wech­sel in den Vati­kan, wo er das Amt des Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on (frü­he­re Bezeich­nung. „Hei­li­ge Inqui­si­ti­on“) über­nahm, habe ich die Chro­nik abge­schlos­sen – was durch­aus nicht bedeu­ten soll, dass er sich in die­sem Amt (oder spä­ter nach sei­ner Ent­las­sung) zurück­hal­ten­der verhielt…

Ich ver­zich­te hier auf Links zu mei­nen Quel­len. Sie sind leicht mit einer Such­ma­schi­ne zu fin­den (z.B. beim letz­ten Ein­trag mit den Such­be­grif­fen Bischof Mül­ler und Pro­grom­stim­mung). Vie­les ist auch auf Wiki­pe­dia beschrie­ben (dort auch mit Quel­len­an­ga­ben). Ich bin aber gege­be­nen­falls bereit, Bele­ge für ein­zel­ne Punk­te nachzuliefern.

Sehr vie­le Quel­len­an­ga­ben und wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen fin­den Sie auf den Sei­ten des Akti­ons­krei­ses Regens­burg: http://www.akr-regensburg.de/konflikte/index.htm

Detail­lier­te Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen zum Umgang des Bischofs spe­zi­ell mit Prof. Jilek und den Pfar­rern Fel­ber, Schla­gen­hau­fer und Trimpl fin­den Sie hier: http://www.os-liturgie.de/shop/onlinepubli/zurueckteileins/infocompact1.htm

Nach­trag: Im Juni 2011 schick­te ich dem Pres­se­spre­cher des Bis­tums Regens­burg die­se Lis­te (dama­li­ger Stand) mit der Bit­te um einen Hin­weis, falls sie Feh­ler ent­hal­te. Er ant­wor­te­te mir:

Sehr geehrter Herr Kegebein.

Herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Keiner der von Ihnen genannten
Punkte gibt die Wirklichkeit des tatsächlich Geschehenen wieder.
Eine sind grob falsch und müssen wohl als Lügen bezeichnet werden.
Das alles richtig zu stellen, verlangte ein Buch. Rufen Sie mich
gerne an, wenn Sie ernsthaft an der Kirche interessiert sind.
Meine Kontaktdaten finden Sie weiter unten.

Ihnen noch einen gesegneten Tag
Gruß
Clemens Neck
Leiter der Presse- und Medienabteilung im Bistum Regensburg

Gibt wirk­lich kei­ner der genann­ten Punk­te „die Wirk­lich­keit des tat­säch­lich Gesche­he­nen wie­der“? Lei­der hat sich Herr Neck nicht die Mühe gemacht, auch nur einen ein­zi­gen Punkt rich­tig zu stellen …